Bezüglich der Technik der Verlängerung ist Folgendes anzumerken:
Es gibt verschiedene Vorgehensweisen, einen Schaft zu verlängern, wie etwa der sogennannte (klassische) Ein-, Zwei-, V- oder auch der Vierfachspleiß.
Eine einfachere, aber dennoch sehr effektive Methode ist die Verwendung eines sogenannten „Arrow-Fix“ - Werkzeuges:
Mit dieser, auf eine Bohrmaschine aufzusetzenden Vorrichtung sowie diversen, auf Pfeildurchmesser oder Verwendung abstimmbaren Zubehörteilen lässt sich der Schaft einerseits konisch ausbohren, andererseits entsprechend anspitzen, sodass beide Teile recht passgenau zusammengefügt werden können. Oft sehr zeitaufwendiges und fehleranfälliges Aussägen wie bei den erwähnten Spleißmethoden entfällt.
Zu beachten ist dabei zum einen, dass die zusammenzufügenden Schaftbestandteile den gleichen Durchmesser haben müssen, da ein nachträgliches Beschleifen mühselig ist und oft kein gleichmäßiges Ergebnis zeitigt.
Da der zu verlängernde "Hauptschaft" zu seiner Spitze durch das zuvor erfolgte Barreln bereits einen zum Ende hin konstanten Durchmesser aufweisen dürfte, muss der Vorschaft vor dem Anfügen generell nicht noch weiter getapert werden. Die Passgenauigkeit der beiden Schaftdurchmesser sollte mittels Meßschieber kontrolliert werden.
Zum anderen ist einzustellen, dass der zu verlängernde "Hauptschaft" mit dem Konusspitzer des Arrow-Fix anzuspitzen,
der anzusetzende Vorschaft auszubohren ist
– nicht umgekehrt.
Sowohl der angespitzte "Hauptschaft", als auch die erfolgte Ausbohrung sind mit feinem Schleifpapier glattzuschleifen.
Die Oberfläche des angespitzten "Hauptschaftes" ist zusätzlich mit leichtem Druck zu komprimieren. Dieses erhöht die Haltbarkeit der späteren Klebeverbindung.
Weiterhin ist es nützlich, die dergestalt bearbeiteten Stellen vor dem nachfolgenden Zusammenkleben zu entfetten, um etwaige Haftprobleme des Klebers zu vermeiden. Hierfür eignet sich bespielsweise Aceton oder Spiritus.
Nach dieser Vorbereitung werden beide Teile unter Aufbringen von Kleber zusammengefügt.
Zum Verkleben sollte, wie vom Hersteller des Arrow-Fix empfohlen, Epoxidharz, am besten in einer vibrationsresistenten Variante verwendet werden..
Zu beachten ist beim Zusammenkleben, dass die zusammengefügten Abschnitte während der Trocknung des Klebers sehr plan, notfalls mittels einer, etwa durch ein Holzbrettchen hergestellten Schiene oder durch Lagerung in einer dafür auf einer Aussenseite des Arrow-Fix befindlichen Nut, fixiert durch Schnipsgummis/Gummilitze zu lagern sind, da die Verbindung ansonsten Gefahr läuft, „krumm“ zu werden.
Nach dem Durchtrocknen des Klebers sollten die zusammengefügten Schaftteile vor der weiteren Bearbeitung einem kurzen Belastungstest durch den Versuch einer gegeneinander erfolgenden Verwringung ausgesetzt werden, um zu prüfen, ob die Verklebung gegriffen hat oder etwa wiederholt werden muß.
Letztlich muss nach Durchtrocknen des Klebers die Verklebung nachgeschliffen werden. Dabei ist insbesondere darauf zu achten, dass eine, beim Verkleben beider Schaftteile konstruktionsbedingt manchmal entstehende, kleine "Stufe" durch Beschleifen oder etwa durch Nachmodellieren mit Epoxidharz egalisiert wird.
Im Zuge dessen ist auch der Schaft an sich, zum Beispiel durch Drehung des senkrecht auf eine Tischplatte aufgesetzten Schaftes um sich selbst, auf Rundläufigkeit zu testen.
Abschließend sollte der gesamte Schaft mit feinem Schleifpapier oder Stahlwolle abgezogen werden, um Rauhigkeiten zu egalisieren.
Dieses Vorgehen ist nicht nur zum Anspleißen von Vorschäften zur Verlängerung, sondern ebenso zur Reparatur gebrochener Schäfte einsetzbar.
Obgleich das Verfahren an sich zwar simpel ist, sollte es einige Male an Ausschußschäften erprobt werden, ehe man Hand an die Verlängerung der eigentlichen, schon gebarrelten Schäfte selbst legt, um zu verhindern, dass durch etwaige Ungeschicklichkeiten die bis dato in die Schäfte gesteckte Arbeit zunichte gemacht wird.
Auch sollte - sowohl bei der bloßen Schaftverlängerung, als auch bei einer Schaftreparatur - die Länge der anzusetzenden Vorschäfte aus Sicherheitsgründen limitiert werden: Bei bis zu drei Zoll langen Vorschäften bzw. reparaturweise angesetzten Schaftteilen dürfte sich das Risiko etwaiger Instabilitäten beim Abschuß oder Auftreffen noch in Grenzen halten.
Ein Wehrmutstropfen sind zudem die Kosten der Anschaffung des Arrow-Fix selbst. Jene amortisieren sich, nicht zuletzt auch aufgrund der vielseitigen Verwendbarkeit der Vorrichtung – Spleißen in Gestalt von Schaftverlängerungen oder Schaftreparaturen, Nockanspitzen und Ausbohren von Schäften für Schaftdornspitzen – jedoch in relativ kurzer Zeit.