Die Ausgangsposition ist dieselbe wie bei der "Durchsteigemethode", jedoch ist die Sehne diesmal in der Kerbe des oberen Wurfarmes eingehakt und hängt mit dem unteren Sehnenöhrchen frei herunter (befindet sich also nicht auf dem unteren Wurfarm) - Man kann demnach streng genommen nirgendwo mehr "durchsteigen".
Das freie Sehnenöhrchen wird nun mit dem Arm der Seite des vorgesetzten Beines gefaßt, der Arm des zurückgesetzten Beines lehnt sich auf bogenrückenseitigen Anteil des Endes des oberen Wurfarmes.

Der Oberkörper wird nunmehr langsam aber stetig, parallel zum Verlauf der Wurfarme des Bogens leicht diagonal nach vorn geneigt; man lehnt sich gleichsam mit dem Bogen in der Flucht der Wurfarme nach vorn.
Dadurch wird der obere Wurfarm in Spannrichtung bzw. Bogenbauch gebogen. Mit Erreichen ausreichender Biegung des oberen Wurfarmes wird schließlich die Sehne in die untere Sehnenkerbe eingehängt.

Der Vorteil dieser Methode ist, dass man gleichsam einen Großteil des Gewichtes des Oberkörpers, Kraft aus dem Rücken und einem Arm zum Spannen einsetzen kann. Mit dieser Mehthode lässt sich daher mehr "Kraft" gerieren, als mit der Durchsteigemethode; die Bogen spannen sich dadurch leichter.
Der Nachteil findet sich darin, dass man den gesammten Verlauf der Wurfarme durch das Nachvornlehnen aus dem Blick verliert und es dadurch sowie durch ein etwaiges, nicht parallel zum Wurfarmverlauf erfolgendes, Querkräfte provozierendes Nachvornlehnen oder auch durch plötzliches Herausspringen des oberen Wurfarmes aus der ihn haltenden Hand zu irreversiblen Verdrehungen insbesondere des oberen Wurfarmes kommen kann.
Auch besteht die Gefahr, dass man dazu neigt, das Aufspannen zum größeren Teil durch das Biegen des oberen Wurfarmes zu realisieren zu suchen, da jenes durch den Einsatz der Gewichts des Oberkörpers sehr einfach erscheint, wohingegen die im gleichen Ausmaß notwendige Durchbiegung des unteren Wurfarmes durch Einbeugen des den unteren Wurfarm stützenden Beines oft vernachlässigt, insbesondere da der Druck des unteren Wurfarmes auf den Oberschenkel als unangenehm empfungen wird. Dadurch wird der obere Wurfarm beim Spannen mehr und somit der Bogen insgesamt ungleichmäßig belastet.
Auch diese Methode sollte somit nur angewendet werden, wenn man dahingehend vorher fachkundig angeleitet worden ist.
Welcher Methode des Durchsteigens der Vorzug einzuräumen ist, entscheidet sich letztlich aufgrund persönlicher Geschicklichkeit und Geschmacks bzw. gegebenenfalls auch angesichts des aufzuspannenden Bogens und dessen Materials.
Mit der Zeit wird der Schütze ein Gefühl dafür bekommen, welche Methode sich für ihn und für Teile seiner Ausrüstung am besten eignet.