Als durchschnittlich ambitionierter Freizeitsportler kann man für den Beginn, wie auch für die weitere Entwicklung davon ausgehen, dass für die hier behandelte Art des Schießens ein Bogen ein geeignetes Zuggewicht aufweist, wenn er bei sauberem Bewegungs-/Auszugsablauf sechs Mal im Vollauszug sechs Sekunden ermüdungsfrei, also ohne Zittern gehalten werden kann (sogenannter "wiederholter Haltetest").
Eine weitere Methode zur Feststellung des geeigneten Zuggewichts besteht in der Durchführung eines sogenannten sportartspezifischen, isometrischen Maximalkrafttestes. Das Zuggewicht sollte zwei Drittel des auf diese ermittelten Wertes nicht übersteigen (vgl. Weineck/Haydn/Tschalova, aaO, S. 315 f., 655 mwN).
Auch lässt sich m. E. sagen, dass ein Zuggewicht für einen Wettkampf eines Freizeitsportlers geeignet, wenn dieser in der Lage ist, die eineinhalbfache Anzahl der maximal in einem Wettbewerb zu schießenden Pfeile sicher zu bewältigen.
Daher sollte bei der Auswahl eines Bogens genügend Zeit zum Testen oder Probeschießen verwendet werden:
Denn ein nur kurzzeitig erfolgendes Solches, gegebenenfalls gepaart mit Euphorie über einen geplanten Erwerb eines Bogens, ansprechendes Design und sonstigen positiven Umständen ist oft geeignet, sich selbst zu überschätzen, sodass man später eventuell feststellt, sich übernommen zu haben.
Gleichermaßen ist auch der Gebrauch eines Leihbogens geeignet, um das geeignete Zuggewicht herauszufinden.
Es muss jedoch nochmals darauf hingewiesen werden, dass das unter den vorgenannten Prämissen ermittelte, geeignete Zuggewicht sich an Personen richtet, welche die betreffende Technik bereits hinreichend beherrschen. Bei Anfängern wird man selbst davon noch Abstriche machen müssen, um ein korrektes Einüben verletzungsfrei ermöglichen zu können.