Replika mongolischer Horn-Sehnen-Kompositbogen

Unter "Mongolische Reflexbogen" sollen hier solche verstanden werden, welche sich zunächst im Bereich der sogenannten "Inneren Mongolei" Zeit derer durchgängiger Beherrschung durch die Qing-Dynastie unter dem Einfluss der mandschurischen Militärtechnik und derer Bogen herauskristallisierten und dergestalt auch innerhalb der mandschurischen-mongolisch geprägten Militärtruppen der "Acht Banner" Verwendung fanden.

Mutmaßlich eingangs des 20. Jahrhunderts erfuhr diese Form Modifikationen, deren Resultat man gemeinhin bis heute als "mongolischer Bogen" bezeichnet (Die zur Zeit der mongolischen Eroberungen im 12. und 13. Jh. sowie während der von den Mongolen begründeten Yuan-Dynastie gebräuchlichen, "mongolischen Bogen" unterscheiden sich von dieser erheblich.).

Bei ähnlichem Aufbau zeichnen sie sich durch einen geringeren Reflex und kürzere Siyahs bei jedoch gleichermaßen langen Wurfarmen im Vergleich zur mandschurischen Form aus.

Mongolischer Bogen; Mongolei, 20. Jh., (evtl. Qing – Dynastie (1644 – 1912)); Komposit aus Holz, Bambus, Horn, Sehne & Bein, teilweise mit Birkenrinde cuvertiert und lackiert. Ehemalige Sammlung K. Zeilinger, Hermann Historica oHG München, Auktion 72 vom 21. April 2016, Los 3028; mit freundlicher Genehmigung der Hermann Historica oHG.

Der Auszug ist daher weniger effektiv und komfortabel, da die Hebelverhältnisse ungünstiger sind. Ungeachtet dessen, sind Auszugslängen von über 32 Zoll die Regel.

Die Handhabung ist im Gegensatz zu den mandschurischen Bogen etwas angenehmer, da der beim Abschuss auftretende Handschock aufgrund der kürzeren Siyahs geringer ausfällt.

Ob der dennoch verbleibenden "Wuchtigkeit" des Bogendesigns, insbesondere der langen Wurfarme, ist der Gebrauch dieser Bogenform anspruchsvoll.