Abschussmaterial im Allgemeinen
Aus den vorgenannten Gründen wurden Bogen dieser Bauart nur mit schweren Pfeilen unter Verwendung schwerer Spitzen und langer, den Pfeilflug schnell stabilisierender Befiederung geschossen. Dass dadurch die Reichweite sowie die Pfeilgeschwindigkeit limitiert, wurde, unter anderem zugunsten einer höheren Treffsicherheit und Durchschlagskraft, hingenommen.
Daher verzichtete man hinsichtlich des zu Testzwecken verwendeten Pfeilmaterials von vornherein auf die Verwendung leichter oder „ultraleichter“, dünner Pfeile. Der Bogenbauer gab zudem hinsichtlich des empfohlenen Pfeilgewichtes selbst eine Empfehlung von 600 grains/pp als Untergrenze ab, um eventuelle Leerschußeffekte zu vermeiden.
Als Pfeilmaterial kamen daher schwerere Aluminium- und Holzschäfte. Letztere wurden, teilweise durch asymetrisches Barreln sowie Ausarbeitung konisch-taillierter Nocken, an die traditionelle Pfeilgeometrie anzupassen gesucht.
Partiell erfolgte ein Nachempfinden traditionell gebräuchlicher Nock- und Schaftverstärkungen mit unterschiedlichen Leder- und Rindenarten.
Zudem wurden die Pfeile in fast allen Fällen mit einer, den Originalen angenäherten, langen Befiederung in entsprechender Federform versehen. Nur bei einem Pfeil wurde eine heute gebräuchliche, fünfzöllige Shieldbefiederung verwendet.
Um ein volles Ausnutzen der dem Autor maximal möglichen Auszugslänge zu ermöglichen, wurde eine Pfeillänge von 32 Zoll (Nockboden bis Spitzensockel) gewählt.
Als Spitzen kamen aus Vereinfachungsgründen Klebe- oder Schraub- bzw. einfache Schaftdornvarianten der bekannten 3-D-Combo-Spitzen zum Einsatz.
Abschußmaterial im Besonderen
Pfeil 1 – Aluminiumpfeil Easton XX 75 Legacy 2219, Länge 32´´, Durchmesser 11/32, 125-grs.-Insertspitze, Dreifachbefiederung mit Federn 5-Zoll-Shield, Gesamtgewicht 40,4 Gramm / 623 grain
= 19,5 gpi
= 11,3 gpp
Pfeil 2 – Aluminiumpfeil Easton XX 75 Legacy 2219, Länge 32´´, Durchmesser 11/32, 125-grs.-Insertspitze, Dreifachbefiederung mit Federn 26 cm in gestreckter Parabolform, Gesamtgewicht 41 Gramm / 634 grain
= 19,8 gpi
= 11,5 gpp
Pfeil 3 – Holzpfeil Birke, Spine 55-60, Länge 32´´, Durchmesser 23/64´´, asymetrisch gebarrelt auf 11/32´´, konisch-taillierte Nocke, 125-grs.-Klebespitze, Dreifachbefiederung mit Federn 26 cm in gestreckter Parabolform, Gesamtgewicht 42,5 Gramm / 655 grain
= 20,5 gpi
= 11,9 gpp
Pfeil 4 – Holzpfeil Esche, Spine 80-85, Länge 32´´, Durchmesser 3/8´´, asymetrisch gebarrelt auf 23/63´´, konisch-taillierte Nocke, 125-grs.-Schraubspitze, Dreifachbefiederung mit Federn 26 cm in gestreckter Parabolform, Gesamtgewicht 48,5 Gramm / 748 grain
= 23,4 gpi
= 13,6 gpp
Pfeil 5 – Holzpfeil Birke, Spine 55-60, Länge 32´´, Durchmesser 23/64´´, gerader Schaft, konisch-taillierte Nocke, verstärkt mit geschliffenem Stachelrochenleder, Taillienbereich verstärkt mit geschliffener Kirschrinde, 125-grs.-Schaftdornspitze, Dreifachbefiederung mit Federn 26 cm in gestreckter Parabolform, Gesamtgewicht 47 Gramm / 724 grain
= 22,6 gpi
= 13,1 gpp
Abschussverhalten Pfeile
Durch das alles in allem ruhige und stabile Abschußverhalten konnten die Pfeile trotz des erwähnten Handschocks geradlinig, ohne nennenswertes Wedeln abgeschossen werden. Der Handschock reduzierte sich mit Zunahme des Gewichtes der Pfeile.
Hinsichtlich der Alluminiumpfeile hinterließ Pfeil Nummer zwei bei geringem Handschock und ruhigem Flug subjektiv den besseren Eindruck. Pfeil Nummer eins hingegen gerierte einen ausgeprägteren Handschock und Neigung zu unruhigem Flugverhalten.
Von den Holzpfeilen vermittelte der Pfeil Nummer drei das schnellste, Pfeil 4 das sicherste, nahezu handschockloseste Schußgefühl. Der Spine des Pfeil Nummer drei erwies sich jedoch als zu niedrig.
Pfeil Nummer fünf erwies sich im Hinblick auf einen komfortablen Abschuß und effizienten Pfeilflug trotz deines geringeren Gewichtes im Vergleich zu Pfeil Nummer vier als ungeeignet.