handelsüblicher Daumenring im mandschurischen Stil aus Nephrit

Im Handel finden sich regelmäßig Daumenringe aus Stein, Metall, diversen Plastarten, Kunstharzen bis hin zu Glas oder anderen, anorganischen Werkstoffen.

Ungeachtet der Frage, ob die betreffenden Objekte dem Schützen passen oder nicht, ist zu konstatieren, dass diese Materialien für den hier betreffenden Zweck ungeeignet sind:

Stein und Metall sind zu schwer und absorbieren Handschweiß nicht; außerdem ist die Herstellung unter Verwendung solcher Materialien sehr aufwendig.

handelsüblicher Daumenring im mandschurischen Stil aus Nephrit

Plast sowie Kunstharze sind zwar unproblematisch zu bearbeiten, letztlich jedoch zu leicht, um ein sicheres Gefühl für die Kontrolle des Schusses vermitteln zu können. Darüber hinaus absorbieren sie Handschweiß ebenfalls nicht. Schließlich lässt ihre Abriebfestigkeit teilweise zu wünschen übrig.

Voranstehendes lässt sich auch nicht durch die Verwendung von Inlays aus organischem Material wie etwa Leder egalisieren:

Diese behindern meist die für das Gelingen des Schusses notwendige Beweglichkeit des Ringes und sind einem ständigen Verschleiß unterworfen, welcher wiederum eine konstante Schußtechnik zunichtemacht.

Insofern ist festzuhalten, dass sich eine Verwendung von anderen, als den erwähnten organischen Materialien nicht empfiehlt.

Das scheint durch die Betrachtung historischer Objekte bestätigt zu werden:

Aus anorganischen Materialien gefertigte, mandschurische Daumenringe weisen im Gegensatz zu solchen aus organischen Materialien auffällig wenige oder keine der bei bestimmungsgemäßen Gebrauch zu erwartenden Abnutzungsspuren auf.

Es kann daher vermutet werden, dass diese einst nur repräsentativen Zwecken, etwa für Beamte oder andere Würdenträger der Qing-Dynastie dienten (vgl. zu diesen nachfolgende Abbildungen).