Neben der generellen Formgebung sowie der Verwendung geeigneter Materialien muss der Daumenring dem Verwender an sich auch passen.

Die dahingehende Anpassungsarbeit an einem Rohling ist eine zum Abschluss mit diversen Schleifpapieren erfolgende, mühselige Handarbeit, im Zuge derer es letztlich auf hundertstel Millimeter und somit eine gewisse Perfektion ankommt.

Sie ist jedoch notwendig, da sich der Schütze letztlich darauf verlassen können muss, dass ihm der Ring gleichsam einhundertprozentig passt.

Nicht passende Ringe führen zu schlechten Schußergebnissen; Verletzungen beim Schützen gestalts gequetschten Daumens und weiteren Gefahren für den Schützen und dessen Umfeld z. B. durch sich unkontrolliert lösende Schüsse, sich beim Schuss vom Daumen lösendem Ringe und Ähnlichem.

Ob ein Ring dem Verwender passt, lässt sich nach folgenden, vor (!) Beginn der Verwendung zu überprüfenden Kriterien beurteilen:

Zu Beginn ist der Ring mit seiner Grundfläche/der Sehnenauflagekante voran über das Daumenendglied und das sich anschließende Daumenendgelenk auf das Daumengrundglied, also in Richtung Hand zu schieben.

Größentest mandschurischer Daumenring

Dabei muss der Ring etwas schwer, gegebenenfalls erst nach einigen leichten Verdrehungen oder Druck über das im Vergleich zu den benachbarten Daumengliedern in der Regel etwas dickere Daumenendgelenk rutschen; lässt er sich ohne Widerstand über diese Stelle schieben, ist er in der Regel zu groß. Der Vorgang gleicht dem eines Aufschiebens eines klassischen Finger- oder Eherings.

Größentest mandschurischer Daumenring

Auf dem Daumengrundglied muss der Ring beweglich zu liegen kommen. Das heißt, er muss sich ohne Widerstand einige Millimeter zwischen dem Daumenend- und dem Daumengrundgelenk auf dem Daumen hin- und herschieben lassen.

Größentest mandschurischer Daumenring

Weiterhin muss er sich auf der gesamten Länge des Daumengrundgliedes widerstandslos um sich selbst drehen lassen.

Größentest mandschurischer Daumenring

Dieses ist notwendig, um die beim Auszugs- und Expansionsvorgang notwendige Beweglichkeit des Ringes zu gewährleisten. Fehlt sie, wird nicht nur der Schuss misslingen, sondern der Schütze binnen relativ kurzer Zeit auch schmerzhafte Verletzungen des Daumens erleiden.

Letztlich muss der Ring dennoch fest genug auf dem Daumengrundglied sitzen und hinreichend vom Daumenendgelenk blockiert werden, um beim Auszugs- und Schußvorgang den entsprechenden Halt zu gewährleisten.

Größentest mandschurischer Daumenring

Dieses lässt sich durch einen "Schütteltest" überprüfen:

Dabei ist bei aufgeschobenen Ring die Hand mehrfach sehr kräftig (!!!) im Handgelenk zu schütteln, gleichsam in der Art und Weise, als wolle man Feuchtigkeit von ihr abschütteln.

Der Ring darf dabei zwar in Richtung des Daumenendgelenkes rutschen, jedoch nur an dieses heran bzw. nur mit dem trichterförmig ausgearbeiteten, zum Daumenendglied weisenden Anteil auf dieses. Er darf nicht nicht über dieses rutschen oder gar vom Daumen fliegen.

Video: Größentest Daumenring

Entspricht der Ring diesen Anforderungen, so passt er in der Regel (auch wenn bei neu angefertigten Ringen im nachfolgenden Schießbetrieb eingangs noch kleinere Nachjustierungen durch Abschleifen mit feinstem Schleifpapier nötig sein werden.).

Spätere Irritationen mit solchermaßen passenden Ringen, insbesondere auftretende Quetschungen oder ein beim Schuss vom Daumen wegfliegender Ring sind in der Regel nicht auf eine nicht gegebene Passform, sondern auf Schieß-/Technikfehler des Schützen; zu hohes, Technikfehler provozierendes Zuggewicht oder auf unzureichendes Material - zum Beispiel solches, welches den Handschweiß nicht oder nur unzureichend absorbiert - zurückzuführen.

Ringe, die nach jenen Kriterien nicht passen, sollten nicht verwendet werden:

Nachbearbeitungen mit dem Ziel des Erreichens einer Passgenauigkeit sind der Natur der Sache nach ehedem nur bei zu engen Ringen möglich.

Insbesondere das nachträgliche Einkleben von Inlays etwa aus Leder, Tape, Pflaster, Stoff o. ä. in zu große Ringe zeitigt nicht den gewünschten Erfolg:

Sie behindern regelmäßig die notwendige Beweglichkeit des Ringes; verhindern den notwendigen, engen Kontakt des Schützen zum Ring (Erzeugung eines "schwammigen Gefühls") und sind einer ständigen Abnutzung unterworfen, so dass sie einem reproduzierbaren Schußergebnis entgegenstehen.

Nicht passende Ringe gehören daher entweder als Lehrstücke eigener "Handwerkskunst" in eine Vitrine oder als Beispiele für mandschurische Daumenringe verschenkt - nicht jedoch in das Arsenal der zum Schießen faktisch verwendbaren Utensilien.